Um den Walzer Rundtanz etwas abwechslungsreicher zu gestalten, kann man einzelne Figuren einstreuen, bei denen nicht gedreht wird, sondern eine kleine „offene“ Figur getanzt wird. Offen bezieht sich hier darauf, dass man keine geschlossene (Rundtanz-) Fassung beibehält, sondern zumeist nur eine Hand des Partners gehalten wird. Meist tanzt man eine kurze Figur (die gerne auch wiederholt wird) und dann wieder einen längeren Walzer Rundtanz. Manche reihen aber auch Figur an Figur, was dann einiges an Führungsgeschick des Tänzers verlangt.
Beim offenen Walzer denkt man zunächst meist an die „Schwingfiguren“, wie z.B. beim Blumenwalzer oder Hausschlüsseltanz:
- Die Innenhände sind gefasst und man tanzt unter Armschwingen (vor-zurück) mit Walzerschritten vorwärts in Tanzrichtung.
- Jeder dreht mit zwei Walzerschritten einmal um sich selbst
- Einer der Partner dreht unter den gefassten Händen
- Die Partner wenden sich zueinander um, wechseln die Handfassung und schwingen, rückwärts tanzend, weiter
- Die Partner wenden sich zueinander und machen einen Platzwechsel (mit oder ohne Lösen der Fassung)
In der Regel werden zwei (oder vier, …) dieser Figuren aneinander gehängt und anschließend Walzer rund getanzt.
Andere Walzerfiguren, die normalerweise nicht dem offenen Walzer zugerechnet werden, werden geschlossen/in gewöhnlicher Fassung getanzt. Sie finden sich zumeist unter dem Begriff Eccosaissen- oder Schottischer Walzer – Beispiel St. Bernhard Walzer.
Eine einfache Figur ist z.B. der geschlossene Rheinländer im ¾-Takt getanzt:
In gewöhnlicher Fassung tanzt man zwei Nachstellschritte in, zwei gegen Tanzrichtung und dann Walzer rund.
Oder man geht mit zwei Schritten in oder aus dem Kreis und wieder zurück, wobei ein Partner rückwärts tanzt.
Weiteren Figuren lässt die Fantasie freien Raum – Anleihen bei Ländlerfiguren oder Figuren aus anderen Tänzen sind jederzeit erlaubt.
Ebenfalls möglich ist eine gehüpfte Variante, dazu dann auch im Rundtanz Hüpfwalzer.
Wer gegen den Strom schwimmt, muss schauen, dass er entsprechend Platz hat, wer am Platz tanzt hat wie immer Vorfahrt. Zuletzt noch eine Variation für den Rundtanz – statt eines normalen Walzerschrittes, mit drei kleinen Dreherschritten eine schnelle Drehung einbauen. Das sorgt für zusätzlichen Schwung – vorausgesetzt beide können sich darauf einstellen 😉